Steuerberatung bei Liquidationen
Die Liquidation ist das freiwillige Ende einer Kapitalgesellschaft. Im Laufe des Liquidationsprozesses wird das gesamte Vermögen zu Geld gemacht und an die Gesellschafter ausgeschüttet. Liquidationen sind für Geschäftsführer nicht alltäglich und dauern in der Regel mehr als ein Jahr. Die Besteuerung unterliegt in der Liquidationsphase besonderen steuerlichen Regelungen und einer speziellen handelsrechtlichen Buchführungspflicht.
Die Liquidationseröffnungsbilanz ist innerhalb von vier Wochen nach Liquidationsbeschluss beim zuständigen Finanzamt einzureichen. Die Liquidationsschlussbilanz und die Steuererklärungen für den Liquidationszeitraum sind einzureichen, sobald die Liquidation beendet ist – aber vor Antrag auf Löschung der Gesellschaft im Handelsregister. Die Umsatzsteuererklärungen sind jedoch anders als die ertragssteuerlichen Erklärungen zu behandeln. Bei Lohn- und Gehaltsauszahlungen müssen zudem die Steuerabzugsbeträge einbehalten, angemeldet und fristgemäß an die Steuerkasse abgeführt werden.
Die Fristen sind genau einzuhalten und der richtige Zeitpunkt der Abgabe entscheidend. Wenn Sie ein Unternehmen auflösen, unterstützen wir Sie bei der ordnungsgemäßen und steuerlich günstigsten Liquidation. Wir erstellen alle notwendigen Unterlagen von der Liquidationseröffnungsbilanz über Zwischenabschlüsse mit Steuererklärungen bis zur endgültigen Liquidationsbilanz.
Steuerabgabepflichten bei einer Liquidation
Liquidatoren sind nach § 34 AO verpflichtet, die steuerlichen Pflichten der Gesellschaft im Verlauf ihrer Liquidation zu erfüllen. Es ist unabdingbar, Steuererklärungen und -anmeldungen zu den jeweiligen Fälligkeitstagen abzugeben, für anfallende Steuerschulden ausreichendes Kapital zurückzuhalten und Zahlungen zu leisten.
Die Pflicht zur Abgabe von Umsatzsteuervoranmeldungen auf elektronischem Wege nach Maßgabe der Steuerdaten-Übermittlungsverordnung bleibt bestehen. Anfallende Umsatzsteuer-, Körperschaftsteuer- und Gewerbesteuervorauszahlungen müssen weiterhin gezahlt werden. Außerdem werden weitere Abgaben fällig, zum Beispiel Ertragssteuern, Kapitalsteuern während der Liquidation, Verrechnungs- und direkte Bundessteuern sowie die Emissionsabgabe. Wenn man eine GmbH auflösen will, entstehen Kosten, die dank unserer kompetenten Steuerberatung gesenkt werden können.
Meldung der Auflösung beim Handelsregister
Es gibt mehrere Gründe für Auflösungen von Unternehmen, zum Beispiel den Beschluss der Hauptversammlung, die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Gesellschaft, den Ablauf einer in der Satzung bestimmten Zeit, oder die amtliche Löschung der Gesellschaft wegen Vermögenslosigkeit. Die Auflösung oder Liquidation einer UG (haftungsbeschränkt) oder einer GmbH erfolgt durch einen Gesellschafterbeschluss. Der erste Schritt zur Liquidation ist die Anmeldung zur Auflösung eines Unternehmens. Ein Notar muss die Auflösung beglaubigen und elektronisch an das Handelsregister übermitteln.
Die Vorschriften für die jeweilige Rechtsform wie GmbH oder UG bestehen in dieser Phase weiter. Die Auflösung steht vor der Liquidation und führt vorerst nur zur Aufgabe des Erwerbszwecks. Die Firma wird in eine Abwicklungsgesellschaft umgewandelt. Dem Firmennamen werden die Abkürzungen „i. L.“ (in Liquidation) oder „i. Abw.“ (in Abwicklung) hinzugefügt. So erkennen Außenstehende, in welcher Phase sich die Gesellschaft befindet.
Typen von Kapitalgesellschaften
Die Kapitalgesellschaft ist eine Körperschaft des privaten Rechts, die auf einem Gesellschaftsvertrag basiert. Die Mitglieder einer Kapitalgesellschaft verfolgen einem wirtschaftlichen Zweck. Kapitalgesellschaften sind juristische Personen. Die meist gewählte Rechtsform unter den Kapitalgesellschaften ist die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Bei der GmbH sowie bei der Aktiengesellschaft (AG) ist die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt.
Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) existiert seit dem 1. November 2008 und wird oft für Einpersonengründungen genutzt. Bei der UG kann es bis zu drei Gesellschafter geben. Die Societa Europaea oder Europäische Aktiengesellschaft (SE) zeichnet aus, dass sie als internationale Rechtsform auch in anderen EU-Ländern existiert. Eine europäische Aktiengesellschaft kann den Firmensitz innerhalb der EU verlegen, ohne das existierende Unternehmen aufzulösen oder eine neue im Ausland errichten zu müssen.
Liquidation einer GmbH
Eine Liquidation führen die Liquidatoren bzw. der Liquidator, dies sind meist die bisherigen Geschäftsführer oder der bisherige Vorstand eines Unternehmens, durch. Als Liquidator kann in Einzelfällen auch eine unternehmensfremde Person bestellt werden, die möglichst viel Geld aus der Liquidation erwirtschaften soll. Der Liquidator vertritt die Gesellschaft bei allen nötigen Belangen und vor Gericht, begleicht Forderungen oder Verbindlichkeiten und beendet laufende Geschäfte. Was eine Liquidation einer GmbH kosten kann, schätzen Steuerberater bei der Einsicht in alle relevante Unterlagen.
Wir begleiten Sie bei der Liquidation des Unternehmens, denn die Checkliste ist lang und sollte sorgfältig abgearbeitet werden. Liquidieren Sie Ihre GmbH im laufenden Wirtschaftsjahr, müssen Sie für die Monate davor eine Gewinnermittlungsschlussbilanz aufstellen. Für das Rumpfwirtschaftsjahr werden gegebenenfalls weitere Steuererklärungen verlangt. Das übernehmen wir zuverlässig und zu den fälligen Fristen für Sie.
Vollbeendigung der Liquidation
Eine Gesellschaft oder ein Verein sind als Rechtsträger erloschen, wenn sie die Firma auflösen und eine Firmenschließung veranlassen. Wenn eine Gesellschaft die drei Phasen Auflösung, Liquidation und Löschung im Register durchlaufen hat, spricht man von Vollbeendigung. Nach erfolgter Schlussrechnung kann der entstandene Erlös ausgezahlt werden.
Mit der Löschung aus dem Handelsregister verliert das Unternehmen seine Partei- und Rechtsfähigkeit. Somit besteht kein aktives Vermögen mehr und Gläubiger können keine Forderungen mehr stellen. Eine Kapitalgesellschaft kann auch sein komplettes Vermögen auflösen. Sie wird dann wegen Vermögenslosigkeit gelöscht und verliert den Status eines Unternehmens als juristische Person. Vermögenslosigkeit prüft das Registergericht sehr sorgfältig.
Erlös und Gläubigerschutz
Nach Vollendung der Liquidation wird das Vermögen unter den Gesellschaftern nach dem Verhältnis ihrer Geschäftsanteile verteilt – allerdings erst nach Ablauf eines Jahres. Das Sperrjahr soll die Tilgung oder Sicherstellung der Schulden der Gesellschaft gewähren und dient dem Gläubigerschutz. Gläubiger erhalten auf diese Weise eine Frist, um eventuelle Ansprüche im Nachhinein anzumelden.
Bei der Aufteilung des Liquidationserlöses fließen auch Gegenstände mit ein, die weiterhin betriebsfähig sind und an andere Unternehmen verkauft werden können. Am Ende darf kein Restvermögen mehr vorhanden sein und das Finanzamt muss bestätigen, dass eine Liquidationsbilanz vorgelegt wurde. Sind noch Abwicklungstätigkeiten nötig – und dazu gehört schon die Ausstellung eines Arbeitszeugnisses –, gilt die Gesellschaft nicht als beendet, selbst wenn die Löschung im Handelsregister schon vorgenommen wurde. Erst wenn alle Vorgänge abgeschlossen sind, darf das Registergericht die Löschung aus dem Handelsregister vornehmen.
Nachliquidation vermeiden
Wird nach der Vollbeendigung nachgewiesen, dass trotz aller Behauptungen, Nachweise und Prüfungen noch Vermögen vorhanden ist, zum Beispiel aus Steuererstattungen, kommt es zu einer Nachliquidation. Werden Steuererstattungen erwartet, muss eine Erklärung der Gesellschafter über ihre Erstattungsberechtigung beiliegen.
Jede Nachliquidation zieht hohe Kosten nach sich und sollte vermieden werden. In der Nachliquidationsphase ist das Unternehmen wieder als juristische Person rechtsfähig, sodass nachträgliche Steuerbescheide auf die Gesellschafter zukommen können. Wenn Sie als Geschäftsführer sichergehen wollen, dass die Liquidation wie gewünscht verläuft, kontaktieren Sie unsere Kanzlei. Wir sorgen für eine reibungslose Abwicklung und die Einhaltung von Fristen.